Das Osterfest führt mehr als jedes andere Fest vor Augen, dass selbst die ausweglosest erscheinende Situation immer einen Funken Hoffnung verdient.
Nach menschlichem Ermessen ist mit dem Karfreitag alles zu Ende. Schluss. Aus. Alle Hoffnung, im wahrsten Sinne des Wortes, gekreuzigt und begraben.
Die Ideen dieses Predigers am See von Genezareth von einem neuen Reich, das anbrechen könnte und so gänzlich anders ist, als alles Bekannte und Vertraute, aber eben auch Unvollkommene und bisweilen Zermürbende, was die Menschen begeistert und angesteckt hat, sind mit ihm gestorben. Die Flamme der Hoffnung ist erloschen. Die Anhänger und Jünger Jesu ziehen sich trauernd zurück.
Und dann geschieht das Unvorstellbare.
„Et resurrexit tertia die“ – „und ist auferstanden am dritten Tag“, so heißt es fast schon „nebenbei“ im Nicäno-Konstantinopolitanischen Glaubensbekenntnis, das in diesem Jahr seinen 1700. Geburtstag feiert und bis heute unser „Großes Glaubensbekenntnis“ ist.
Das ist der Schlüssel zum Verständnis aller Vorrede. Der Tod, die Verzweiflung, die Ausweglosigkeit hat nicht das letzte Wort, sondern die gekreuzigte und auferstandene Liebe! Um uns das wahre Leben zu schenken, hat Gott in Jesus Christus den Tod überwunden und die Fesseln abgelegt. Er spricht uns diese Hoffnung in unser Leben. In die vielleicht auch dunkleren Momente, in Phasen der Traurigkeit und der Verletzung. Da ist jemand, der uns begleitet und mit uns durch tiefe Täler geht – uns wenn nötig auch hindurch trägt, hinein ins Licht und die Hoffnung.
Die aufblühende Natur des Frühlings schenkt uns die sichtbare Seite der Hoffnung, alles blüht auf, keimt und schenkt nach grauen Wintertagen alle verfügbare Schönheit der Flora.
Vermutlich kennen auch wir – alt oder jung, verantwortlich für die Firmvorbereitung oder veranwortlich für die eigene Entscheidung auf dem Weg zum Firmsakrament oder auch als begleitende Stütze auf diesem Weg als Patin/ Pate oder auch Elternteil – Zeiten, in denen wir keine Idee mehr haben, wie es jemals wieder besser werden könnte. In denen wir unsere Vorstellungen und Visionen „begraben“, weil wir die Umsetzung nicht für möglich halten.
Geben wir auch dann der Hoffnung auf Veränderung, auf Innovation, auf Mitstreiterinnen und Mitstreiter eine Chance - dass es sich lohnt hat Gott uns gezeigt. Dieses Vertrauen und Wissen, dass der Karfreitag niemals das letzte Wort haben wird, ist Gottes Geschenk an uns alle. Gestern, heute und morgen.
Ich wünsche Euch von Herzen frohe und gesegnete Ostern und immer ein Quäntchen Hoffnung im Herzen, denn: „Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben, dass ihr immer reicher werdet an Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes“ (Röm 15,13)
Eure Katharina Nowak |